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Wie ein Massschuh entsteht Die Kunst Schuhe zu fertigen

Ja, es ist schon wirklich eine Kunst, Schuhe in Handarbeit entstehen zu lassen. Man kann sagen, Schuhe zu machen, ist ein Kunsthandwerk. Wie in jedem anderen handwerklichen Beruf ist auch hier, neben dem fachlichen Können, das ausgeprägte theoretische Wissen das Fundament. Hierbei geht es aber nicht nur darum zu verstehen, wie ein Schuh gemacht wird, sondern es geht um Wissen in Bezug auf Anatomie und diverse Materialien, die zur Schuherzeugung benötigt werden. Natürlich ist auch ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl bei der Fertigung eines individuellen Maßschuhes erforderlich.

Die Grundlage für ein Paar perfekt passender Maßschuhe ist das Maßnehmen. Dabei werden Belastungsmatrizen beider Füße inklusive Umrisszeichnungen gemacht. Anschließend werden Ihre Füße an bestimmten Punkten vermessen. Zusätzlich machen wir noch Fotos von Ihren Füßen, um diese dann in der Werkstatt „vor Augen“ zu haben. Zur optimalen Anpassung des Fußbettes wird auch noch eine „Im Schuh“- Bodendruckmessung durchgeführt.

Jetzt geht es in die Werkstatt zum Leistenbau – dem Herzstück der Schuhmacherarbeit: Der Leisten ist ein Holzmodel – meistens aus Rotbuche – welches in die Form Ihres Fußes und des gewählten Schuhmodells gebracht wird. Um das gewünschte Ergebnis zu erreichen, werden verschiedene Materialien aufgeklebt, abgeschliffen und gefräst, solange bis der Leisten in Maß und Form Ihrem Fuß entspricht. Das Fußbett ist jetzt auch schon am Leisten in Negativform ausgearbeitet. Man kann sagen: „Passt der Leisten – passt der Schuh.“ Nun wird das Fußbett – je nach Bedarf – aus Kork, Leder und/oder dauerelastischen Materialien aufgebaut und in Form geschliffen.

Der nächst Schritt ist das Musterzeichnen: Hierbei wird das ausgewählte Modell passend zum bereits vorhandenen Leisten auf Papier aufgezeichnet und es werden die Einzelteile herausgearbeitet. Man nennt das Detaillieren. Die so gewonnenen Schablonen sind 1:1 mit den Einzelteilen des Schuhoberteils ident.

Womit wir nun zum nächsten Arbeitsschritt kommen: Dem Oberteilherrichter: darunter versteht man, das Herausschneiden der Einzelteile aus „der Haut“ (dem Leder), das Schärfen und Buggen derselben und das Zusammennähen der Teile zu einem fertigen Schuhoberteil.

Nach all diesen Arbeitsgängen sind wir nun so weit, dass wir beginnen können den Schuh zu machen. Der Oberteil wird nun über den Leisten „gezwickt“ (gespannt) und mit der Brandsohle verbunden.

Wenn das geschehen ist, wird noch die Sohle auf dem Schuh aufgebaut. (Mehr dazu unter „die häufigsten Macharten“) Der sogenannte Bodenbau ist der zeitlich aufwändigste Teil bei der Fertigung eines individuellen Maßschuhs. Zu guter Letzt stehen noch der Ausputz und das Finish an. Der Ausputz ist das in Form bringen, einfärben und aufpolieren der Sohle. Bevor es nun zum Finish kommt, muss der Schuh mindestens eine Woche am Leisten austrocknen. Erst dann können die Ausfertigungsarbeiten wie ausleisten, ausraspeln, putzen und einkleben der Deckbrandsohle erfolgen.

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